Fototip Elbschlösser III: Schloß Albrechtsberg

Park AlbrechtsbergAlbrechtsberg mit seinem weitläufigen Park liegt gleich neben dem Lingnerschloß – der früheren Villa Stockhausen – nach der Dresdner Altstadt hin. (Die Bilder von Schloß Albrechtsberg wurden übrigens alle am Morgen gemacht. Am Abend hatte ich zu lange bei Lingners herumgetrödelt, so daß das Licht dann nicht mehr so gut war.)

Hat man sich durch das Gebüsch gekämpft, findet man sich in einer zauberhaften Waldlandschaft wieder, mit sonnenbeschienenen Lichtungen.

Das mit Abstand schönste Motiv aber ist ein kleiner Teich mit einer Fontäne, der erst im Licht der Morgensonne seine ganzen Schönheit offenbart. Allein dafür hat sich das zeitige Aufstehen (5:30 Uhr) definitiv gelohnt.

Lingnerschloß Teichfontäne IV

Teich Albrechtsberg   Iris

Betrachtet man Albrechtsberg von der Parkseite aus, schaut das Schloß noch recht schmal und bescheiden aus, doch wenn man dann näher kommt, entpuppt sich der ehemalige Pionierpalast als formidables Gemäuer, noch prächtiger und größer als das Lingnerschloß nebenan.

Schloß Albrechtsberg   Albrechtsberg Elbseite

Die Elbseite des Schlosses betritt man durch einen wunderschönen Torbogen, unter dem man sich nur zu gut vorstellen kann, wie man dort einst glänzende Feste feierte.

Normalerweise kann man von hier aus zum römischen Bad absteigen, daß man auch von der gegenüberliegenden Elbseite aus sieht, aber im Moment wird das Römische Bad gerade restauriert und ist abgezäunt. Nun ja, nächstes Mal.

Überhaupt wartet Albrechtsberg mit einem ganzen Abenteuerspielplatz an Motiven auf – Torbögen, düstere Durchgänge wie in einer echten Burg, jede Menge Skulpturen und pittoreske Nebengebäude wie zum Beispiel dieses Gewächshaus, das mit den mediterranen Pflanzen, der kleinen Brücke und dem Schattenwurf der Bäume schlicht bezaubernd aussah.

Gewächshaus Albrechtsberg

Nachdem das Treibhaus schon so vielversprechend aussah, schlich ich neugierig weiter. Auch die Langseite war ein schönes Motiv, sogar das eine oder andere Plümchen habe ich (ausnahmsweise) mitgenommen.

    Gelbe Blume   Rosa Blume  

Gewächshaus Albrechtsberg

Direkt hinter dem Gewächshaus erwartete mich eine weitere Überraschung. Schon, als ich an der Langseite entlangging, fielen mir die Nutzbeete mit Gemüse und Kräutern etwas unterhalb der Plattform auf, auf der das Treibhaus stand. Noch während ich mich fragte, wer sich wohl darum kümmerte, entdeckte ich die Urheber. Von Bäumen und hohen Büschen umgeben stand da ein Landhaus mit einer schönen Terrasse, daß ohne weiteres in einem französischen Film hätte reüssieren können, inklusive dem romantischen Garten mit den rechteckigen Gemüse-, Kräuter- und Blumenbeeten und der einladenden Bank.

Nebengebäude Albrechtsberg

franz_BankMinutenlang stand ich da und habe einfach nur diesen Anblick aufgenommen. Die Luft war noch kühl und klar. Die Vögel sangen. Alles paßte.

Endlich riß ich mich los. Schließlich wartete ja noch die Vorderfront von Albrechtsberg der fotografischen Entdeckung – eine Fassade, die schon von der Bautzner Straße aus (die zum Weißen Hirsch hoch führt) einen beeindruckenden Anblick bietet.


Straßenfront A_burg

Einfahrt Schloß AlbrechtsbergÜber einen halb zugewachsenen Trampelpfad um das Schloß herum schlug ich mich zur Straßenseite durch. Wobei dieser profane Begriff der Szenerie nicht wirklich gerecht wird, denn gerade zur Straße hinaus zeigt das Schloß seine repräsentative Seite.

Die „kleine“ klassizistische Gartenanlage ist wunderschön, mit zwei Wasserbecken auf unterschiedlichen Ebenen, Wasserspiel, geometrischen Blumenbeeten altmodischen Lampen und den stilgetreuen Nebengebäuden, die das Ensemble abrunden.

Albrechtsberg - Blick zur Straße    Wasserspiel Albrechtsberg

Wasserspiel Albrechtsberg     Blumenbeet Albrechtsberg

Torwache Albrechtsberg

So langsam stieg die Sonne höher und es wurde richtig warm. Da bot sich der Wald auf der Elbseite an, der auch noch zu den Parkanlagen gehört. Auch dort findet man wunderschöne Motive, aber – wie ich feststellen mußte – nicht um diese Tageszeit.

Der Baumbestand dort ist sehr alt, hoch und dicht, so daß früh am Morgen kaum Licht bis zum Boden dringt. Eigentlich schade, denn dort warten unter anderem steinerne Viadukte und eine künstliche Burgruine nebst Wasserfall darauf, vom Fotografen entdeckt zu werden.

Aber so habe ich wenigstens einen Grund, im Herbst noch einmal wieder zu kommen – oder im Winter vielleicht? Wer weiß… Jetzt war erst einmal Zeit für Frühstück.

Insgesamt habe ich so um die 3 Stunden bei den Schlössern zugebracht, aber ich bin mir sicher, daß ich nur einen Bruchteil der Schönheiten dort entdeckt habe. Wer in der Nähe von Dresden wohnt oder dort zu Besuch ist, sollte sich das Areal nicht entgehen lassen – und sei es nur auf eine Roster und einen Steiger vom Faß im Lingnerschen Biergarten. Für heute soll es das jedenfalls gewesen sein.

Fototip Elbschlösser II: Das Lingnerschloß

Das Lingnerschloß ist das mittlere der Anwesen. Ursprünglich gebaut für Baron von Stockhausen, gehörte es kurz nach der Jahrhundertwende Karl August Lingner, einem Chemiefabrikanten und Philantropen, der vor allem durch seine Aufklärungsarbeit zur Hygiene und sein ODOL-Mundwasser bekannt und reich wurde. Zwei Wochen vor seinem Tod vermachte er das Schloß der Stadt Dresden, unter der Bedingung, daß die Bürger und Besucher Dresdens das Recht haben, Schloß und Anwesen zu ihrer Erholung und Freude nutzen zu dürfen. Dazu gehörte auch die Auflage, auf dem Anwesen einen Biergarten zu betreiben, der billiger sein sollte, als die Gastbetriebe der Umgebung und das gilt bis heute. Ein wechselndes Getränk schlägt immer alle anderen Preise.

LingnerterrassenDas Angebot im Biergarten kann sich übrigens durchaus sehen lassen. Von den Sächs’schen Glassigern Würzfleesch, Roster und Kartoffelsalat über bayrisches (Obatzda und Bretzn) bis hin zu griechischem Salat gibt es allerhand bezahlbares zur Auswahl und auch die Getränkekarte ist durchaus ausflugstauglich.

Im Schloß selbst gibt es auch noch ein (etwas höherpreisiges) Restaurant, dessen Essen sehr gut sein soll.

Das Lingnerschloß ist an der elbabgewandten Seite umgeben von einem englischen Landschaftspark (wobei der Rasen eher fröhlich vor sich hinwuchert).

Parkseite LingnerschloßAn diesem Foto sieht man auch schon die Schwierigkeiten mit dem Licht. Abends liegt die Parkfront im Schatten (was aber auch die Spitzlichter reduziert).

Das Foto vom nächsten Morgen sieht da schon besser aus und praktischerweise hat da sogar der Mond eine fotogene Statistenrolle übernommen, ebenso wie der Baum neben der Fassade, der reizvolle Schatten wirft.   Lingnerschloß morgens

Das Schloß aus der Nähe bietet eine Fülle von Motiven – zum Beispiel Säulengänge, barocke Statuen, ein Springbrunnen im Brunnenhaus und ein kleiner Weinberg am Elbhang. Man kann das Schloß auch innen besichtigen (11.00 – 17.00 Uhr), aber das habe ich zeitlich nicht geschafft.

Zu den Motiven:

Während die Parkseite schon sehr majestätisch und britisch nobel wirkt, fallen auf der Elbseite auch ein paar zerbrochene Fensterscheiben auf. Das Schloß wird von einem Trägerverein erhalten – sicher keine leichte Aufgabe, zumal das Schloß nach dem Ende der DDR stark vernachlässigt wurde – und da müssen Reparaturen eben warten, bis wieder genügend Geld da ist. Großes Fassadenfoto fällt also aus, es sei denn man ist photoshopsüchtig. 😉 Aber dafür gibt es zum Beispiel diesen schönen Säulengang.

Säulengang Lingnerschloß     Springbrunnen Lingnerschloß     Springbrunnen Lingner

Brunnenhaus LingnerDas Licht dort ist am Morgen schöner, ganz abgesehen davon, daß abends immer wieder Biergartenbesucher ins Bild hopsen, aber leider wird der Springbrunnen erst im Laufe Tages wieder angestellt. Auch das Brunnenhaus von außen, vor allem in den Morgenstunden, ist ein schönes Motiv.

Weinberg LingnerUnterhalb des Schlosses zieht sich ein Weinberg bis hinunter ans Elbufer. Dort findet man neben klassischen Motiven wie Weinreben (im Hintergrund Schloß Eckberg)…

… eine ewig lange, mauerngesäumte Treppe bis hinunter zum Flußufer (leider früh und abends in tiefem Schatten) oder auch den Blick hinunter auf die Elbe und eine kleine verträumte Weinlaube.

Elbeblick     Weinlaube Lingner

Doch verlassen wir nun das Lingnerschloß und schlagen uns durch die Büsche gleich hinter dem Brunnenhaus hinüber zum Anwesen von Schloß Albrechtsberg.